In Hersbruck gibt es viel zu erleben und immer wieder kommt Neues dazu. Die CSU Ortsverbände Hersbruck und Altensittenbach haben daher gemeinsam mit der Stadtratsfraktion die Reihe „Hersbruck erleben“ initiiert. In unregelmäßigen Abständen werden öffentliche Einrichtungen, Behörden, Kirchen, Firmen und besondere Plätze besucht und von Fachleuten erläutert. Zuletzt war der Bienenlehrpfad in Ellenbach Ziel der Reihe. Peter Uschalt und Götz Reichel als Vorsitzende der Ortsverbände begrüßten unter den Teilnehmern auch Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel, Bezirksrat Dr. Bernd Eckstein und die Vertreterin des Landrats Cornelia Trinkl. Thomas Reichel übernahm als Vorsitzender des Imkervereins Hersbruck und Initiator des Bienenlehrpfads die Führung.
Reichel bezeichnete es als Glücksfall, dass die Stadt Hersbruck nach der Absage Laufs dem Projekt des Bienenlehrpfads von Anfang an sehr offen gegenüberstand. Der Standort am Hutanger oberhalb von Ellenbach ist ideal gelegen, den Besuchern bietet sich ein einzigartiger Blick über Hersbruck. Anhand von Schautafeln entlang des Weges vom Ortseingang Ellenbach bis zur kleinen Kapelle wird das Leben der Bienen und die Honiggewinnung von den Pollen bis zum fertigen Produkt anhand von Fotos, Texten und von Schülern gestalteten Zeichnungen veranschaulicht. Thomas Reichel wusste zu jeder Tafel mit seinem reichen Erfahrungsschatz weitere interessante Fakten und Geschichten zu erzählen. So erläuterte er wie sich ein Bienenvolk in die verschiedenen Bienenwesen Drohnen, Arbeiter und Königin aufteilt. Fast unglaubliche 40.000 Bienen teilen sich so die Arbeit in einem einzigen Stock mit festen Aufgaben.
Der Lehrpfad ist nahezu vollendet, Reichel hat aber noch weitere Pläne. Angrenzend an die Bienenstöcke wird ein Bienenlehrstand entstehen. Dabei handelt es sich um eine komplett ausgestattete Imkerei, in der die Haltung der Bienen und die Produktion des Honigs erlebt und erlernt werden können. So werden nicht nur Schulklassen an das Thema herangeführt, sondern Jungimker können ohne großen finanziellen Einsatz das Handwerk erlernen. „Ein einzelner Stock mit einem Bienenvolk kostet rund 350.- Euro ohne anfangs auch nur einen Cent zu erwirtschaften“, so Reichel. Mit dem Lehrstand kann somit aktive Nachwuchsförderung betrieben werden. Das Projekt kostet rund 170.000.- Euro und wird mit LEADER-Mitteln gefördert. Thomas Reichel erklärte stolz, dass die Co-Finanzierung gesichert sei und es nun konkret werden kann. Die laufenden Kosten würden künftig direkt über den Erlös des hier produzierten Honigs getragen. Cornelia Trinkl bezeichnete den Bienenlehrpfad mit dem geplanten Lehrstand als ein Vorzeigeprojekt für den gesamten Landkreis. Norbert Dünkel zeigte sich sehr erfreut, dass so eine wundervolle Einrichtung quasi direkt vor seiner Haustür zu finden ist und durch das LEADER-Programm zur Förderung der ländlichen Regionen in Bayern unterstützt wird. „Mit dem neuen Blüh-Pakt Bayern hat der Freistaat im Sommer ein neues Programm zum Schutz von Insekten und Honigbienen aufgelegt“, so Dünkel. Bei der Finanzierung der notwendigen Innenausstattung des Lehrstands sagten alle Beteiligten dem Verein ihre Unterstützung zu.