Die CSU-Stadtratsfraktion begrüßt nachdrücklich die Absicht der AOK Bayern, ihr Berufsbildungszentrum mi einem Neubau zu modernisieren und zu erweitern. Der entsprechende Antrag wurde in der Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss am 27.07.2017 beraten und mehrheitlich gegen die Stimmen von CSU und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Aus Sicht der CSU-Fraktion gibt es aber noch offene Fragen hinsichtlich des geplanten Umgriffes. Ein Gebäude in einer Gesamthöhe von 22 bis 23 Metern und einer Länge von rund 56 Metern muss an dieser Stelle wohlüberlegt sein und war aus Sicht der CSU-Fraktion – anhand der eingebrachten Skizzen – nicht zustimmungsfähig.
„Der Gesamtkubus würde, sollte das Bauvorhaben so verwirklicht werden, eine hohe Fernwirkung haben und aufgrund der Wuchtigkeit die Umgebungsbebauung, gerade zu dem äußerst gelungenen gewachsenen Ensemble im Stadtteil Weiher, aus unserer Sicht nicht vorteilhaft ergänzen. Der Bau entspräche in seiner Gesamtlänge und Höhe mehr als die beiden Hochhäuser in Altensittenbach zusammen. Hinzu kommt, dass der vorgesehene Baugrund in seiner natürlichen Höhenentwicklung einige Meter über dem Niveau der Straße liegt und infolgedessen das Gebäude zusätzlich wesentlich prägnanter sichtbar wäre. Hier besteht unserseits der meiste Klärungsbedarf. Mit entscheidend für uns ist ob, und wenn ja, wie weit der Neubau ggf. über die Baumkronen ragt oder nicht. Dies war bis dato nicht abschließend zu klären,“ so Fraktionsvorsitzender Götz Reichel.
Stadtrat und MdL Dünkel ergänzt: “ Das AOK-Bildungszentrum in der jetzigen Form gliedert sich in die umgebende Bebauung und den Eichenhain ein. Das vermissen wir an der vorliegenden Neuplanung. Auch nach Wegnahme einer Geschosshöhe von ca. sechs Metern in der durch den Bauausschuss beschlossenen Variante B, ist das geplante Gebäude in seiner Höhenentwicklung mit 22 bis 23 Metern unserer Auffassung nach immer noch über sehr groß dimensioniert. Der Stadtrat hat im Rahmen der Stadtentwicklung in der Vergangenheit im Ortsteil Weiher mit zwei auflagenintensiven Bebauungsplänen eine kleinmaßstäbliche gefällige Entwicklung des Altortes auf den Weg gebracht. Auf die Gebäudeentwicklung im „Haus Weiher“ ist getragen von Gebäuden, die in Architektur und Gliederung dem Ortsrandcharakter gerecht werden. Wir wären zum Beispiel gerne bereit bei einer möglichen Reduzierung der Gebäudeerhöhung maßvoll in die Fläche zu gehen“.
„Für uns neun Stadträte der CSU-Fraktion wäre es wünschenswert, dass gemeinsam mit der AOK Bayern eine Lösung gefunden wird, welche den Erfordernissen des Antragsstellers gerecht wird, aber insbesondere auch das Stadtbild in seiner Gesamtheit positiv begleitet und sich der Neubau harmonisch in die Ortsrandlage unter Berücksichtigung des natürlichen Höhenverlaufs einfügt,“ so Zweiter Bürgermeister Peter Uschalt.
„Aus den oben genannten Gründen haben wir einen Antrag nach § 8, Absatz 3 der Geschäftsordnung des Stadtrates gestellt, um das geplante Bauvorhaben der AOK-Bayern im dann zuständigen Gremium überprüfen zu lassen. Wir hoffen, dass sich in diesen Rahmen, die eine oder andere Frage klären lässt und stehen jederzeit, auch kurzfristig, für entsprechende Besprechungen und Entscheidungen zur Verfügung, so das Abschlussstatement von Götz Reichel.