Großprojekt liegt im Zeit- und Kostenplan
Die Sanierungsarbeiten am Pumpspeicherwerk Happurg, dem größten Wasserkraftwerk Bayerns, schreiten sichtbar voran. Bei einem Informationsbesuch der CSU-Stadtratsfraktion Hersbruck, zu dem sie auch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Ellenbach und Leutenbach eingeladen hatte, erhielten die Gäste einen umfassenden Einblick in den Baufortschritt und die Bedeutung des Projekts für die regionale und bayerische Energieversorgung.
Zu Beginn des Rundgangs begrüßte der Zweite Bürgermeister Peter Uschalt die Gruppe. Er zeigte sich erfreut über das große Interesse aus der Bürgerschaft und betonte die Rolle des Werkes in der Energiepolitik des Freistaats. Die Revitalisierung sei eine „richtige, wichtige und nachhaltige Entscheidung und wird die Energieinfrastruktur in Bayern stärken“, so Uschalt.
Ein besonderer Dank galt Landtagsabgeordnetem Norbert Dünkel, der den Termin in Verbindung mit UNIPER möglich gemacht hatte. Dünkel hob nicht nur die technische Dimension, sondern auch die wirtschaftspolitische Tragweite hervor: „Mit der Sanierung stärken wir nicht nur unsere Energieversorgung, sondern auch den Wirtschaftsstandort Mittelfranken.“
UNIPER gab vor Ort Einblick in den derzeitigen Stand der Baumaßnahmen. Demnach liegen alle Arbeiten sowohl zeitlich als auch finanziell im Plan. Die Inbetriebnahme ist in 2028 vorgesehen, das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 250 Millionen Euro.
Am Oberbecken sind die Arbeiten in vollem Gange, aktuell werden die zentralen Sanierungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehören: die vollständige Sanierung der Beckensohle, der Einbau eines zweischaligen Dichtungssystems, die Installation eines modernen Monitoring-Systems, das künftig eine präzise Überwachung ermöglicht, sowie die Unterteilung von Ringdamm und Beckensohle in mehrere Sektoren, um Veränderungen wesentlich genauer messen zu können. Von den insgesamt knapp 11.000 benötigten Rüttelstopfsäulen sind bereits rund 9.000 gesetzt. Damit liegt das Projekt deutlich im geplanten Baufortschritt.
Nicht nur am Oberbecken wird kräftig gearbeitet. Auch im Krafthaus, dem Herzstück des Pumpspeicherwerks, laufen umfangreiche Maßnahmen. Die Anlagentechnik wird erneuert und modernisiert, um nach Abschluss der Sanierung einen hocheffizienten, zuverlässigen und zukunftsfähigen Anlagenbetrieb zu gewährleisten. Die Betreiber betonen, dass das Werk damit technisch auf den neuesten Stand gehoben wird.
Nach Abschluss der Arbeiten soll das Pumpspeicherwerk wieder eine Leistung von 160 Megawatt bereitstellen. Damit kann es künftig Spitzenlasten abfedern und das Stromnetz stabilisieren – besonders in Zeiten, in denen weder Sonne noch Wind ausreichend Strom liefern. Fachleute sind sich einig: Pumpspeicherkraftwerke bleiben ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende, da sie große Energiemengen flexibel speichern und kurzfristig bereitstellen können. Das Kraftwerk hat damit auch erhebliche Bedeutung für die regionale Versorgungssicherheit.
Beim Rundgang bot sich den Besucherinnen und Besuchern ein imposantes Bild: Der geplante unterirdische Kontrollgang ist noch sichtbar, und selbst große Baufahrzeuge wirkten aus der Ferne wie Miniaturmodelle. Die Dimension des Beckens und die Tiefe der Eingriffe machten deutlich, dass hier eines der größten Energieprojekte im Freistaat entsteht.
Am Ende des Besuchs zeigte sich Zweiter Bürgermeister Uschalt beeindruckt: „Das Pumpspeicherwerk Happurg ist ein Leuchtturmprojekt – nicht nur für das Nürnberger Land, sondern für ganz Bayern.“ Die Revitalisierung sichere langfristig Arbeitsplätze, stärke die regionale Infrastruktur und schaffe die Grundlage für eine stabile, nachhaltige Energieversorgung auch vor Ort.



