Hersbruck erleben: Die Gärtnerei Wendler

Vom Holz zur Blume

In der Reihe „Hersbruck erleben“ besuchte die CSU in Hersbruck dieses Mal die Gärtnerei Wendler in Altensittenbach. Die Ortsvorsitzenden Peter Uschalt und Götz Reichel freuten sich über die große Resonanz mit mehr als 30 Teilnehmern. Christine und Friedrich Stecher übernahmen persönlich die Führung der Gäste. „Eigentlich war ich Schreiner, aber die Liebe und die Pflanzen ließen mich Beruf und Wohnort wechseln“, erzählte Friedrich Stecher lachend. Gegründet wurde das Unternehmen 1930 vom Großvater von Christine Stecher. Mit dem Eintritt des Sohnes in die Firma als Landschaftsgärtnermeister vor fünf Jahren geht es nun in die vierte Generation des Familienunternehmens. Damit wird das Angebot auch erweitert um Landschaftsgärtnerei für private und öffentliche Kunden als weiteres Standbein. Was vor fast 100 Jahren klein begann, ist heute ein in der Stadt tief verwurzelter, moderner und innovativer Betrieb.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Gärtnerei immer wieder erweitert. Die daraus resultierenden verschiedenen Gebäudeteile haben aus Sicht der Inhaber aber auch Vorteile. So können Luftfeuchtigkeit und Temperatur besser an die Ansprüche der Pflanzen in den jeweiligen Hallen angepasst werden. Auch sind saisonale Sonderflächen wie ein Adventsmarkt leichter zu realisieren. Mittlerweile ist die Fläche komplett ausgenutzt. Eine Erweiterung ist nur noch mit der Auslagerung einzelner Bereiche möglich. Peter Uschalt sagte als Zweiter Bürgermeister die Unterstützung der Stadt bei der Suche nach geeigneten Flächen zu. Er sei beeindruckt von dem handwerklichen Können, gepaart mit dem Gespür für Nachhaltigkeit und dankte dem Ehepaar Stecher in diesem Zusammenhang auch für ihre Verlässlichkeit. Genau das sind die Grundpfeiler für den wirtschaftlichen Erfolg eines Familienunternehmens, ergänzte Götz Reichel.

In den Gewächshäusern erläuterte Friedrich Stecher, wie die Bewässerung möglichst wassersparend erfolgt durch zu flutende Tische. Die Pflanzen nehmen so genau die individuell benötigte Menge Wasser auf. Zur Produktion der Pflanzen werden verschiedene biologische Pflanzenstärkungsmittel und Mikroorganismen eingesetzt. Auch Versuche ohne Torf zu arbeiten laufen. Hier ist viel Experimentieren und Wissen um die Ansprüche der verschiedenen Pflanzen gefragt, erläuterte der Firmeninhaber. Die Vielfalt an unterschiedlichsten Pflanzen – insgesamt sind es geschätzt rund 100.000 – lässt dies erahnen.

Der Abschluss der Führung bildete der Produktionsbereich. „Hier saß früher mein Großvater und hat von Hand die Erde in die Pflanzgefäße gefüllt, ein Loch eingedrückt und die Pflanze gesetzt“, erzählte Christine Stecher. Die Lohnkosten lassen dies heute nicht mehr zu, weshalb den Teil des Befüllens mit dem mittigen Loch eine „Eintopfmaschine“ übernimmt. Hier durfte jeder Teilnehmer seine eigene Petunie in das von der Maschine vorbereitete Pflanzgefäß setzen. Peter Uschalt bedankte sich mit einem Präsent beim Ehepaar Stecher für die interessante Führung. Götz Reichel betonte, dass es gerade solche familiären Betreibe seien, die den Charme Hersbrucks ausmachten und den Charakter der lebenswerten CittaSlow unterstreichen. Beim anschließenden Stammtisch im Brauhaus wurde noch lange über das Gesehene gesprochen.