Überrascht wurden die örtlichen CSU Ortsverbände Hersbruck und Altensittenbach von der Nachricht über die Schließung des Hersbrucker Krankenhauses. Tatenlos hinnehmen werden sie diese Entscheidung des Klinikums Nürnberg jedoch nicht. Spontan wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die nach möglichen Lösungsansätzen für die Sicherung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Stadt und im Altlandkreis Hersbruck sucht. Teilnehmer des ersten Treffens der Arbeitsgruppe waren Peter Uschalt als Ortsvorsitzender Altensittenbach und Zweiter Bürgermeister, Götz Reichel als Ortsvorsitzender Hersbruck und Vorsitzender des Krankenhaus Fördervereins, Kreisrat Dr. Otto Wolze, langjähriger Belegarzt und profunder Kenner des Krankenhauses und Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel, der in den kommenden Wochen die Rahmenbedingungen aus Sicht des Gesundheitsministeriums abklären und zu einem Abstimmungsgespräch ins Maximilianeum einladen will.
Das Krankenhaus in der jetzigen Struktur hat sich zu einem unverzichtbaren Gesundheitsversorgungszentrum für Hersbruck und die Region entwickelt. Bei einer Verlegung der stationären internistischen Betten nach Lauf, wird sich die CSU engagiert und mit Nachdruck für den Verbleib der anderen bewährten Einrichtungen und Praxen in Hersbruck einsetzen. Dies betrifft vor allem auch die Chirurgische Praxis mit ihrem breiten Leistungsspektrum, wie z.B. OP, Röntgen und DArzt‐Zulassung. Auch eine leistungsfähige Notfallpraxis mit guter Ausstattung für den hausärztlichen Bereitschaftsdienst muss vor Ort erhalten bleiben.
Die Zeit kann genutzt werden, um andere Modelprojekte im Bereich der regionalen Gesundheitsversorgung in Deutschland anzusehen. In diesem Zusammenhang darf es auch keine Denkverbote geben, gegebenenfalls andere am Ort befindliche oder externe Partner für eine Kooperation zu gewinnen. Die gute ortsnahe medizinische Versorgung der Bürger ist das Ziel, es sollen aber auch möglichst viele Arbeitsplätze im Gesundheitsbereich am Ort erhalten bleiben. Um tragbare Konzepte zu erarbeiten, sind die Mitarbeiter, Beleg‐Ärzte, Hausärzte und Chirurgen eng in die Planungen einzubeziehen. Die CSU wird sich dafür auch im Runden Tisch der Stadt Hersbruck einbringen und eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten.
Entscheidend für eine sinnvolle und langfristige Planung und Umsetzung der Lösung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist aber ausreichender zeitlicher Vorlauf. Der Zeithorizont von vier bis fünf Jahren, den das Klinikum ankündigte, richtet sich lediglich an den in Lauf erforderlichen Umbauten für die Aufnahme der Hersbrucker Stationen aus. Die CSU fordert daher das Klinikum Nürnberg auf, den Bestand des Hersbrucker Krankenhauses bis 2030 zu sichern und an Lösungen für den Zeitraum ab 2031 mitzuwirken. Sollte das Haus langfristig nicht erhalten werden können, sind andere Konzepte zu erarbeiten. Das Klinikum Nürnberg hat mit der Übernahme der Kreiskrankenhäuser eine Verpflichtung zur Sicherung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung des ganzen Landkreises übernommen. Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Ulrich Maly kann nun beweisen, dass die Metropolregion Nürnberg eben nicht nur aus der Metropole Nürnberg besteht, sondern das Umland und alle beteiligten Gemeinden berücksichtigt.